Im Gebiet der heutigen Stadt und Gemeinde Amaliada befand sich in antiker Zeit die Stadt Elis (alternative Bezeichnungen: Ilia oder Ilida), eine der bedeutenderen Städte der antiken Peloponnes. Die Stadt hatte weder eine herausragende militärische noch eine politische Bedeutung. Ihre Bedeutung gewann die Stadt Elis als „Wächter der Stätten der Olympischen Spiele." Diese Funktion übte sie über weite Strecken der Zeitperiode der antiken Olympischen Spiele (776 v. Chr. bis 394 n. Chr.) aus.
Erste Siedlungsspuren der Stadt Elis führen in die frühe helladische Periode mit dem Zeitraum 2800 bis 2000 v. Chr. An der Stelle der späteren antiken Stadt befand sich ein Dorf, dessen Bewohner sich mit der Landwirtschaft beschäftigten. Nach Homer nahmen die Einwohner der Stadt am Trojanischen Krieg unter dem Kommando von Polyxenos teil. Oxylus gründete im 12. Jahrhundert vor Christus aus Ätolien kommend die als Elis bekannte Stadt.
Oxylus, der Gründer von Elis, inkorporierte das bereits bestehende Heiligtum von Olympia in das Stadtgebiet von Elis. Nach Strabo teilte sich die Landschaft von Elis in vier Gebiete auf: Coele Elis (die Ebene von Elis), Pisatis oder Pisa, zu dem auch das Heiligtum von Olympia gehörte, Triphylia und Cauconia. Die antike Stadt Elis lag in Coele Elis am Fluss Pinios, welcher nach Strabo „hinter dem Gymnasium von Elis floss."
Nach Strabo bestand das Gebiet der späteren Stadt Elis zunächst nur aus einer Vielzahl von Dörfern bzw. kleinen Städten, welche sich erst im Zeitabschnitt der Perserkriege (5. Jahrhundert v. Chr) zur Stadt Elis zusammenschlossen (Synoikismos). Im erweiterten Gebiet von Elis bestanden nach neueren Untersuchungen 120 Siedlungen. Der Zeitpunkt des Synoikismos wurde auf 471 v. Chr. datiert, gleichzeitig mit dem Einzug demokratischer Herrschaftsstrukturen. Vor dem Synoikismos prägte Elis im 6. Jahrhundert v. Chr. bereits seine eigenen Münzen. Die antike Stadt Elis erstreckte sich im Gebiet zwischen den heutigen Ortschaften Paliopolis (oder Nea Elis) im Südosten, Avgio im Südwesten und Kalyvia im Westen. Die Akropolis der antiken Stadt befand sich auf dem Hügel Ayannis.
Zur Gründung der antiken Olympischen Spiele selbst kam es durch einen Vertrag zwischen den Königen Iphitos von Elis, Lykourgos von Sparta und Kleisthenes von Pisa 776 v. Chr. Neben der Ausrichtung der Spiele beschlossen sie für diese einen „olympischen Frieden", welcher neben dem eigentlichen Heiligtum von Olympia auch den Stadtstaat Elis einschloss. Die ersten Olympischen Spiele der Antike wurden unter Aufsicht des Stadtstaates von Elis durchgeführt. Die „Wächterfunktion" der Olympischen Spiele war aufgrund des damit verbundenen Prestiges zwischen der Stadt Elis und der Stadt Pisa bzw. Pisatis umstritten. Bis 668 v. Chr. verblieb die Kontrolle des Heiligtums von Olympia bei Elis. Anschließend gelang es Pisa die Herrschaft über Olympia an sich zu nehmen. Mit spartanischer Hilfestellung erlangte Elis 580 v. Chr. die Wächterrolle des Heiligtums von Olympia wieder. Bis zum Peloponnesischen Krieg 431 v. Chr. hatte Elis, nicht zuletzt aufgrund des Bündnisses zu Hegemonialmacht Sparta, die Kontrolle über das Heiligtum von Olympia inne. Mit Ausbruch des Peloponnesischen Krieges zerbrach das Bündnis mit Sparta. In der Folgezeit wechselte die Herrschaft über das olympische Heiligtum zwischen Elis und der rivalisierenden Stadt Pisa (Pisatis). Xenophon berichtete aus dem Jahr 364 v. Chr., dass das Heiligtum von Olympia wieder unter der Kontrolle Pisas stand. Während des Finales im Pentathlon startete Elis entgegen dem olympischen Frieden einen Angriff auf das Heiligtum, welcher zurückgeschlagen wurde. 191 v. Chr. wurde Elis Mitglied imAchaiischen Bund. 146 v. Chr. eroberten die Romer Griechenland endgültig: die Stadt Elis wird Bestandteil der römischen Provinz Achaea. Unter römischer Herrschaft blüht die Stadt Elis wieder auf. Zwischen 27 v. Chr. und 250 n. Chr. expandiert die Stadt. Die Bedeutung der Olympischen Spiele für die Stadt Elis verdeutlichte Pausanias in seiner Beschreibung der Stadt im 2. Jahrhundert n. Chr. Er beschrieb die Agora der Stadt als Ansammlung von heiligen Stätten und Tempeln. Andere öffentliche Gebäude seien nicht vorhanden gewesen.
Mit dem endgültigen Niedergang der Olympischen Spiele in der Antike verlor auch Elis zusehends an Bedeutung. In der spätrömischen und frühchristlichen Zeit (3. bis 5. Jahrhundert n. Chr.) war lediglich ein Teil der Stadt ständig besiedelt. Nach Verbot der Olympischen Spiele durch Kaiser Theodosius I. sank die Bedeutung der Stadt Elis weiter ab. Ein Erdbeben im 6. Jahrhundert beendete die Siedlungsgeschichte der Stadt Elis.
Eine Besonderheit der antiken Stadt Elis war die im Vergleich zu anderen antiken Stadtstaaten relativ prominente Rolle der Frau. Nach Pausanias trugen die Frauen von Elis zu der Beilegung der Streitigkeiten zwischen Elis und Pisatis durch einen Rat von 16 weisen Frauen bei. Auch schrieb Pausanias den Frauen von Elis eine Rolle bei den Spielen der Hera zu, an welchen weibliche Athleten teilnahmen.